Der Heimatverein lud zu diesem interessanten Thema ein.

„Wie der Drahtzug nach Mittelfranken und das Metall-Spitzen-Klöppeln nach Abenberg kam“

 

Der Heimatverein lud zu diesem interessanten Thema ein. Exponate und Utensilien der früheren und heutigen Tradition konnten die Besucher bestaunen und anfassen. 

 

Aus Roth waren Dr. Willi Grimm, Leiter des Fabrikmuseums Roth, Wolfgang Lösch, Vorsitzender des Historischen Vereins Roth und Jutta Reichmann, Metall-Spitzen-Klöpplerin und Buchautorin gekommen.

 

Nach der Begrüßung durch Silvia Johann vom Heimatverein führte uns Dr. Willi Grimm in eine biblische Zeit zurück. Er verweist auf das Bestreben der Menschen zu allen Zeiten, mit Gold Erscheinungsbild, sozialen Rang, Macht und Wohlstand zu präsentieren. Einer der ältesten Hinweise auf die Herstellung dieser Schmucktextilien findet sich im Alten Testament, Exodus 39 und ist somit ca. 3.500 Jahre alt. Damals wurden Goldbarren von Hand gehämmert und in schmale Streifen geschnitten, direkt in die Textilien eingewebt oder aufgestickt. Da teuer und empfindlich folgte die Erfindung von „Metallgespinsten“ auch später platt gewalzt als „Plätt. Das Handwerk entwickelte sich in Lyon, denn dort war die einzige Europäische Seidenraupenzucht (Trägerfaden). Zu Zeiten der Hugenottenver-folgungen kamen die ersten Familien nach Mittelfranken und brachten ihr Können mit. Die erste Manufaktur entstand 1569 in Nürnberg. Im 18 Jahrhundert wurde ein neues Drahtmaterial entwickelt (Kupfer). Es war gut zu verarbeiten und billig. Dieser neue Draht war der eigentliche Startschuss für das Entstehen der lyonischen/leonischen Fabriken im Raum Roth.

 

Jutta Reichmann zeigte frühere und jetzige Methoden des Metall-Spitzen-Klöppelns anhand mitgebrachter Utensilien und Exponate. Durch Rekonstruktion und/oder Neuinterprätation alter Muster oder neuen, selbstentworfenen  gelingt ihr das Erschaffen einer modernen, künstlerischen Formensprache, teils computergestützt. Hochaufgelöste Detailbilder der Fadenzeichnungen, die den Musterverlauf zeigen, ermöglichen das tiefere Verständnis beim Nacharbeiten des Klöppelbriefes. Es entstehen moderne Accessoirs, Hüte, Schmuck, Dekorationen, Spitzen für Trachten, Zierde an liturgischen Gewändern, Kirchenornaten sowie einarbeitete Spitze in gemalte Bilder einer Abenberger Malerin. Reichmann führt am Klöppelsack die diffizile Verarbeitung vor; alle staunten ringsum über ihr Wissen und Können.

 

Wie das Metall-Spitzen-Klöppeln nach Abenberg kam, erzählte Silvia Johann. 

Die Klöppeltradition hat ihren Ursprung im 1480 gegründeten Augustinerinnenkloster Marienburg in Abenberg und von dort in die Familien der Bürgerhäuser. Nachdem die Drahtzieher-Industrie in Mittelfranken ansässig wurde und der Bedarf in Fürsten-, Königs- und gut situierten Bürgerhäusern in dieser Zeit groß war, kamen Händler nach Abenberg.  Walburga Meier aus Abenberg lernte in einem Werkstattkurs in Roth in einer Fabrik das Klöppeln mit leonischen Materialien. Des guten Verdienst wegen stellten sich die Abenberger auf Metall-Spitzenklöppeln um und fertigten ab 1842 auf Händler-Bestellungen in Heimarbeit. Die günstige Lage von Abenberg, die Vorkenntnisse der Bevölkerung und besonders die Qualität, der in Heimarbeit gefertigten Spitzen überzeugten die Auftragsfirmen und binnen kurzer Zeit wurde Abenberg zum Zentrum in Mittelfranken. Große Auftraggeber ließen bis in die 1980er Jahre in Abenberg produzieren. Dies war ein willkommener Zuverdienst für die ländliche Bevölkerung. Heute ist klöppeln überwiegend ein Hobby.

 

Ein Film zeigte das Material und die Arbeit im Fabrikmuseum Roth. Ein weiterer Film war aus dem BR-Fernsehen „Bayern – Welt der Rekorde“ zum Thema: 2 Weltrekorde in Abenberg: „die längste Klöppelspitze der Welt“ mit 415 m, geklöppelt von 11 Ländern weltweit und bei der Vorstellung der Roten Spitze der zweite Weltrekord „ die größte Anzahl aktiver Klöppler/innen an einem Ort“ mit 532 Personen.

 

Durch vielfältigen Aktivitäten und unterschiedlichsten, auch modernen Angeboten wird die Tradition des Metall-Spitzen-Klöppelns in Abenberg auch in Zukunft im Mittelpunkt stehen.

 

 

7.7.25/Silvia Johann, Heimatverein Abenberg

 

Foto: Dr. Willi Grimm, Referat Drahtzug früher und heute
 
Foto: Jutta Reichmann erklärt Besonderheiten des Materials, der Utensilien früher und heute
 
Foto: Jutta Reichmann zeigt am Objekt die diffiziele Handhabung beim Metall-Spitzen-Klöppeln
 
Foto: von links: Wolfgang Lösch, Dr. Willi Grimm, Jutta Reichmann, Silvia Johann

 

Weihnachtsmarkt 

 

Stadtfest

 

Vortragsreihe in den Eingemeindungen

 

 

Festzug Feuerwehrfest

 

Ehrung der Gründungsmitglieder

60-Jahre Heimatverein Abenberg

Fotos: Hiltl

 

Vortragsreihe in den Eingemeindungen

   Alle waren begeistert.

Franz in seinem Element.

 

Ausstellung der Familienstiftung Heiling

   Toller Abend.

 

 


 

Baumwipfelpfad im Steigerwald

Wir hatten alle einen Tollen Tag.

 

 

Unseren ersten Stop hatten wir in Sugenheim. Wir besuchten geschlossen das Tolle Spielzeugmuseum um anschliesend gemeinsam Mittag zu Essen. Unsere Laune war Großartig. Tolles Wetter.

Wir sind bei dem nächsten Jahresausflug des Abenberger- Heimatvereins wieder dabei.